Der Weinjahrgang 2020 hielt uns auf Trab: Zuerst Spätfrost, dann im Frühjahr zu wenig und im Sommer zu viel Niederschlag, anfangs überdurchschnittlich warm und später ziemlich kühl.
Was uns aber aus diesem Jahr am meisten in Erinnerung bleiben wird, war die Lese. Bedingt durch den vielen Regen war die große Herausforderung, den richtigen Lesezeitpunkt zu finden. „Ernten wir die Trauben, bevor sie der Fäulnis ausgesetzt sind, oder geben wir ihnen noch Zeit, um die optimale Reife zu erreichen?“ – das war für alle Winzer in unserer Region die entscheidende Frage.
Wir haben mit der Lese Mitte September begonnen und sie Anfang November beendet. Vor allem für die Lagenweine gelang es uns, den perfekten Zeitpunkt zu wählen: Ende Oktober konnten wir bei idealem Lesewetter – kühl, trocken, sonnig und windig – Topqualitäten in den Keller bringen. Auch bei den anderen Weinen hat sich gezeigt, dass sich die akribische Handarbeit von vielen Lesern und in vielen Stunden auszahlt.
2020 konnten nur große Weine entstehen, wenn mit Präzision und ohne Kompromisse gearbeitet wurde. Die Weine zeigen sich generell versöhnlich, saftig und zugänglich. Die leichteren Sorten und der Gelbe Muskateller besitzen eine frische, knackige Säure – so wie wir sie lieben. Die Lagenweine überzeugen mit Tiefgang, Finesse und Feinheit. Wir freuen uns auf einen denkwürdigen Jahrgang, und Sie hoffentlich mit uns!
PS
Heuer haben wir eine besondere Überraschung für Sie vorbereitet: Einen Grünen Veltliner „Special Edition“, extrem spät im Oktober 2019 gelesen, nach 12-Stunden-Maischezeit gepresst, im Tank vergoren und anschließend über ein Jahr im kleinen Holzfass gereift. Das Ergebnis wird ab Mai zu verkosten sein!
