Schon zwei Mal hatten wir umsonst den Wecker gestellt, beim dritten Mal war es aber endlich soweit: Am 12. Jänner waren die Temperaturen tief genug, um in der Riede Frechau einen Eiswein zu lesen.
Zum ersten Mal wollten wir aus Muskatellertrauben einen solchen Süßwein keltern. Normalerweise kommen im Kremstal Trauben vom Grüner Veltliner oder Riesling zu solchen Ehren, einfach deshalb, weil es die beiden häufigsten Rebsorten sind. Warum wir es mit dem Gelben Muskateller probiert haben? Weil wir am Vorspannhof Mayr einerseits eine lange Muskateller-Tradition haben und die Sorte andrerseits zu den aromatischsten Trauben gehört und sich aufgrund ihrer schönen Säurestruktur für einen Eiswein hervorragend eignet.
Trauben für einen Eiswein hängen zu lassen, bedeutet immer auch ein Risiko – es könnte ja auch nicht kalt genug werden. Dieses Mal hat sich das Risiko gelohnt: Am 12. Jänner war es in der Früh in der Riede Frechau frostig genug, um die Trauben zu lesen. Mit mehr als ein Dutzend Lesehelfer waren wir ab 5 Uhr in der Früh in kaum einer Stunde mit der Ernte fertig. Die Mühe hat sich jedenfalls gelohnt: Der Most hat 30° KMW und besitzt eine intensive Muskatellerfrucht. Wir sind schon sehr auf den fertigen Wein gespannt.